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Die Doppelschneidigkeit der Selbstermächtigung in Deutschland

In einer Zeit, in der die individuelle Freiheit und Selbstbestimmung hoch im Kurs stehen, wird das Konzept der Selbstermächtigung in Deutschland zunehmend relevanter und zugleich kontroverser. Doch was bedeutet es eigentlich, sich selbst zu ermächtigen, und welche Auswirkungen hat dies auf das soziale Gefüge des Landes?


Die Doppelschneidigkeit der Selbstermächtigung in Deutschland

Selbstermächtigung, ein Ausdruck individueller Freiheit und Selbstbestimmung, hat in Deutschland eine facettenreiche Geschichte und nimmt verschiedene Formen an. Sie kann positiv als Ausdruck von Bürgermut und dem Streben nach Gerechtigkeit verstanden werden. Doch sie hat auch eine Kehrseite, die zu gesellschaftlichen Spannungen führen kann.


Eine Studie aus dem Jahr 2020 deutet darauf hin, dass fast zwei Drittel der Deutschen in Ausnahmesituationen bereit wären, Gesetze zu übertreten, um ihrem Gewissen zu folgen​1​. Diese Bereitschaft zur Selbstermächtigung zeigt sich auch in politischen Bewegungen wie "Fridays for Future" und der Skepsis gegenüber den Corona-Maßnahmen, was auf eine tiefgreifende Demokratieunzufriedenheit hinweist​2​​3​.


Die Neigung zur Selbstermächtigung wurde durch Studien quantifiziert, die einen aggregierten Index verwenden, um das Ausmaß und die Tendenz zur Selbstermächtigung zu messen​4​. Die Ergebnisse solcher Untersuchungen verdeutlichen, dass die Auffassungen von Selbstermächtigung in der deutschen Bevölkerung variieren und in Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen stehen.


Die Selbstermächtigung kann jedoch auch zu sozialen Konflikten führen, wie die zunehmende Anzahl von privatrechtlichen Streitfällen und Nachbarschaftskonflikten zeigt​5​. Menschen werden zunehmend Ich-bezogener und sind bereit, für ihre Rechte zu kämpfen, was einerseits als positive Entwicklung gesehen werden kann, andererseits jedoch die soziale Harmonie stört.


Die Forschung legt nahe, dass es kein einheitliches Persönlichkeitsmuster gibt, das zu selbstermächtigendem Verhalten führt. Unterschiedliche Menschen halten unterschiedliche Formen der Selbstermächtigung für zulässig, was die Komplexität des Phänomens unterstreicht​3​. Insbesondere im Kontext der Corona-Pandemie zeigte sich, dass eine ausgeprägte Verschwörungsmentalität zu Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen und Wissenschaft führt und damit die Selbstermächtigung fördert.


Die Forschung legt nahe, dass es kein einheitliches Persönlichkeitsmuster gibt, das zu selbstermächtigendem Verhalten führt.

Die Selbstermächtigung in Deutschland ist ein zweischneidiges Schwert. Während sie einerseits die individuelle Freiheit und das Aufbegehren gegen Ungerechtigkeiten fördert, birgt sie andererseits das Risiko der sozialen Spaltung und des Konflikts. Um eine gesunde Balance zwischen Selbstbestimmung und sozialer Verantwortung zu finden, bedarf es eines gesellschaftlichen Diskurses, der sowohl individuelle als auch kollektive Bedürfnisse berücksichtigt.


"Die Doppelschneidigkeit der Selbstermächtigung in Deutschland von Barbara Lietz".

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